kaputte Gedichte
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Du bist nicht gekommen
Grau und alt zerrinnt der müde Tag. Einsam und kalt war die Nacht, die hinter ihm lag. Grünes Moos polstert den harten Stein. Der Erde Schoß entspringt ein süßer Keim. Tief gebeugt die Wipfel regenschwer. Fest vertäut das Boot, dem Wind zur Gegenwehr. Im dunklen Teich goldene Sternlein schwimmen, Falter seidenweich den Mond erklimmen. Sehnsuchtsvoll in meiner Hand dein Bild, nach dir nicht mein Verlangen stillt. Der Mond hat seinen Weg genommen, doch du bist nicht gekommen. Die Hoffnung schwindet mit dem Hahnenschrei, verzehrendes Warten ist nun vorbei. Die Sonne lacht scherzend in den Tag hinein, Frühlingssonntagmorgen werde ich alleine glücklich sein.
Rostock, Feb. 1977
(21. April 2011)