Die Hoschköppe / 129. Kapitel
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Mittwoch, 9. Dezember 1992
Als ich aus der Kaufhalle zurückkam, zeigte der Anrufbeantworter drei aufgezeichnete Gespräche an.
1. Anruf:
Hallo, ich bin‘s, Dirk. Ich komm heut Abend vielleicht noch mal vorbei oder, ich weiß nicht, vielleicht nachher noch. Tschüß. Äh … es ist so gegen halb vier ist es jetzt. Okay. Tschüssi.
2. Anruf:
(Mit extrem verstellter Stimme) Ihr schwulen Säue, verpißt euch oder sonst passiert euch was. Klar oder was?
3. Anruf:
(Mit extrem verstellter Stimme) Ich bin‘s noch mal. Ihr habt noch nich ‘n Teppich (?) bezahlt. Jetzt passiert euch was! (Keine Hintergrundgeräusche.)
Alles, was war, ist Geschichte. Und dies ist ein Teil meiner Geschichte. Ich habe sie so wiedergegeben, wie sie sich tatsächlich zugetragen haben könnte. Die Namen und Örtlichkeiten habe ich meiner mangelhaften Fantasie wegen der näheren Umgebung entlehnt. Sie haben aber mit der Wirklichkeit nichts zu tun.
Und eigentlich ist alles erstunken und erlogen.
Ende
Rostock im Januar 1993
(20. Februar 2013)