Tagebuch einer Schlange / 5. Eintrag
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Montag, 19. Okt. 1981, 23.00 Uhr
Bin unruhig, keinen klaren Gedanken zu fassen fähig. Die Uhr im Blickfeld. Bis jetzt mit klopfendem Herzen auf ein entsprechendes Geräusch an meiner Tür gewartet. Nichts!
Jonas ist nicht gekommen, weder allein noch mit Begleitung. Bei dem Sauwetter war das zu erwarten. Ich habe es erwartet.
So wichtig wird dem Neuen die Sache nicht gewesen sein, dass der bei dem Regen aus dem Haus geht. Zu einem Treffen bei einem Dritten. Oder haben die beiden einen anderen Ausweg gefunden? Damit wäre mir aber auch nicht geholfen. Ich glaube aber, Jonas hat vergebens gewartet. Wenn dem so ist, dann tut er mir leid. Dann tut er mir aufrichtig leid. Wären sie beide hier angekommen, dann hätte es sowieso kein Techtelmechtel gegeben, denn ich hätte bei dem Wetter meine Wohnung kein Stück verlassen. Wahrscheinlich haben sie ihr Treffen deswegen platzen lassen. Jonas wird es überleben. Bis zum nächsten Mal.