kaputte Gedichte - Abstrakte Irrwege

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Der Tod des Söldners


Geboren als Mensch in einer menschenfeindlichen Welt. Gelebt als Teil von Gottes eigenem Land und von England, Australien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Portugal und Schweden, frei und ohne Würde. Gekauft vom großen Geld, bezahlt vom Kapital.  Erzogen zum Fremdenlegionär, freiwilligen Söldner, bezahlten Killer und Abschaum der Menschheit.

Gläubig und fromm.

Die Sonne Afrikas und Asiens, Amerikas und Europas verbrannte sein Gesicht. Er genoß den tobenden Sturm des gefahr- und risikolosen Abenteuers. Durch seine Hände Werk sind  gezeichnet Korea, Vietnam, Rhodesien, Angola, Mozambique, Cuba und Chile, Ghettos und wehrlose Dörfer, unschuldige Frauen und Männer, Kinder und Greise. Er war berufen, für Geld edel zu handeln, zu morden und zu plündern. Er nahm teil am heiligen  Krieg einer anständigen Regierung gegen ein wundervolles Volk. Er half, die segensreiche Mission zu erfüllen, das rassistische Märchen vom Aschenputtel zu erzählen, auszurotten, niederzubrennen, zu unterdrücken und rote und schwarze Gefahren  im Keime zu ersticken. Er hat sein Bestes gegeben, ist viele Male gestorben und liegt nun in der Erde aller Kontinente jung begraben. Der Weg in den Himmel führt ihn steil nach unten!

Wanderer, wirst du um ihn trauern?

Rostock, Feb. 1977
(28. April 2011)


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