Tagebuch einer Schlange / 27. Eintrag
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Mittwoch, d. 04.04.84
Der folgende Text ist auf ein paar lose Blätter verteilt. Auch die fand ich in den Schubladen von Jonas‘ Anbauwand.
Sonntag, 17.12.1983
Ich habe heute einen Brief an B. geschrieben, in dem ich ihm mitteile, dass er am 27.12. d. J. Besuch aus Wolgast …, von einem Wanderfreund (Jörg K. 17 J.)erhalten wird und dass mir bekannt ist, warum er am Dienstag, den 13.12. nicht zu mir gekommen ist. Andreas war bei ihm.
Ich frage mich manchmal, warum B. mir nicht die Wahrheit sagen kann. Oder will er es nicht!
Das Verhältnis zwischen ihm und mir wird von Monat zu Monat schlechter. Mir ist durchaus klar, dass ich ihm kein vollwertiger Partner sein kann, zumal ich in letzter Zeit durch meine Krankheit ihm nicht die Liebe zuwenden kann, die er vielleicht braucht. Ich bin und bleibe ein Versager!
Doch was wird aus mir, wenn er sich von mir lossagt? Ist es vielleicht nicht besser, wenn ich den Anfang mache. Ich weiß, dass es ihm schwerfällt Schluss zu machen, obwohl ich der Überzeugung bin, er möchte es. Er hat mich noch nie so gehasst, wie zurzeit. Ist sein Hass in jedem Fall begründet? Ich glaube nicht. Er (wir) kennen uns nun seit mehr als 3½ Jahren. Und noch nicht trauen wir einander über den Weg. Habe ich wirklich einen so schlechten Charakter? Oder ist es nur immer wieder der Neid, dass B. etwas besitzt (im Augenblick die Liebe zu anderen Menschen), was ich nie besitzen werde.
Sicher spielt auch das Egoistische in unser beider Leben eine große Rolle. Aber warum werde ich immer in die Rolle des Egoisten gesteckt? Weil ich sage, was ich denke und oftmals sage ich mehr als es nötig tut. B. schweigt sich in jeder Beziehung aus. Ich deute es als Geheimnis, manchmal als Lüge. Doch wie oben auch nicht zu unrecht.
Er bezeichnet zwar mich immer als Schauspieler, doch die Rollen, die ihm zustehen, spielt er bravourös. Er spielt mich manchmal aus.
Ich habe mir vorgenommen, wenn er von seinen Eltern zurück ist, ihm meine Meinung deutlich zu verstehen zu geben. Diesmal unmissverständlich!
Das Spiel, das B. zurzeit mit mir treibt, ist unfair. Er weiß genau, dass ich niemanden besitzen werde und möchte es auch nicht. Ich habe mich in letzter Zeit recht wohl gefühlt. Auch aus dem Grunde, einen Menschen an meiner Seite zu wissen, der zu mir hält. Ich wurde und werde aber stets eines besseren belehrt. Einmal heißt seine Liebe Kay, einmal Manfred, einmal so und dann wieder so und nun heißt sie Andreas und morgen heißt sie Jörg. Aber nie heißt sie wie ich: JONAS.
Ich habe heute einen Brief an B. geschrieben, in dem ich ihm mitteile, dass er am 27.12. d. J. Besuch aus Wolgast …, von einem Wanderfreund (Jörg K. 17 J.)erhalten wird und dass mir bekannt ist, warum er am Dienstag, den 13.12. nicht zu mir gekommen ist. Andreas war bei ihm.
Ich frage mich manchmal, warum B. mir nicht die Wahrheit sagen kann. Oder will er es nicht!
Das Verhältnis zwischen ihm und mir wird von Monat zu Monat schlechter. Mir ist durchaus klar, dass ich ihm kein vollwertiger Partner sein kann, zumal ich in letzter Zeit durch meine Krankheit ihm nicht die Liebe zuwenden kann, die er vielleicht braucht. Ich bin und bleibe ein Versager!
Doch was wird aus mir, wenn er sich von mir lossagt? Ist es vielleicht nicht besser, wenn ich den Anfang mache. Ich weiß, dass es ihm schwerfällt Schluss zu machen, obwohl ich der Überzeugung bin, er möchte es. Er hat mich noch nie so gehasst, wie zurzeit. Ist sein Hass in jedem Fall begründet? Ich glaube nicht. Er (wir) kennen uns nun seit mehr als 3½ Jahren. Und noch nicht trauen wir einander über den Weg. Habe ich wirklich einen so schlechten Charakter? Oder ist es nur immer wieder der Neid, dass B. etwas besitzt (im Augenblick die Liebe zu anderen Menschen), was ich nie besitzen werde.
Sicher spielt auch das Egoistische in unser beider Leben eine große Rolle. Aber warum werde ich immer in die Rolle des Egoisten gesteckt? Weil ich sage, was ich denke und oftmals sage ich mehr als es nötig tut. B. schweigt sich in jeder Beziehung aus. Ich deute es als Geheimnis, manchmal als Lüge. Doch wie oben auch nicht zu unrecht.
Er bezeichnet zwar mich immer als Schauspieler, doch die Rollen, die ihm zustehen, spielt er bravourös. Er spielt mich manchmal aus.
Ich habe mir vorgenommen, wenn er von seinen Eltern zurück ist, ihm meine Meinung deutlich zu verstehen zu geben. Diesmal unmissverständlich!
Das Spiel, das B. zurzeit mit mir treibt, ist unfair. Er weiß genau, dass ich niemanden besitzen werde und möchte es auch nicht. Ich habe mich in letzter Zeit recht wohl gefühlt. Auch aus dem Grunde, einen Menschen an meiner Seite zu wissen, der zu mir hält. Ich wurde und werde aber stets eines besseren belehrt. Einmal heißt seine Liebe Kay, einmal Manfred, einmal so und dann wieder so und nun heißt sie Andreas und morgen heißt sie Jörg. Aber nie heißt sie wie ich: JONAS.
Kurze Anmerkung zu dem von Jonas zweimal erwähnten Jörg aus Wolgast. Er wollte am vorgezogenen Silvester-Lauf teilnehmen, den eine andere BSG organisierte. Ich hatte ihn eingeladen, diesbezüglich bei mir zu übernachten. Gebe zu, dass es nicht ganz uneigennützig geschah. Es ist aber nichts passiert, da er ausschließlich auf Mädchen steht.
Finde die Aussagen in Jonas‘ Schreiben irgendwie widersprüchlich. Diese Meinung verstärkt sich noch, wenn ich seine Kalendernotizen lese. Die Weise, in der Jonas seinen Kalender führt, muss er sich bei mir abgeschaut haben. Ich muss zugeben, dass die Sache in einen regelrechten Wettbewerb ausgeartet ist.
Mittwoch, 28.12.83
Sonnabend, Silvester
Dienstag, 3.1.84
Montag, 16.1.
Dienstag, 17.1.
Sonnabend, 21.1.
Sonntag, 22.1.
Dienstag, 24.1.
Mittwoch, 8.2.
Mittwoch, 15.2.
Donnerstag, 16.2.
Freitag, 17.2.
Sonnabend, 18.2.
Donnerstag, 23.2.
Freitag, 24.2.
Sonnabend, 25.2.
Montag, 27.2.
Dienstag, 28.2.
Mittwoch, 29.2.
Donnerstag, 1.3.
Freitag, 2.3.
Sonnabend, 3.3.
Dienstag, 6.3.
Mittwoch, 7.3.
Donnerstag, 8.3.
Sonnabend, 10.3.
Montag, 12.3.
Mittwoch, 14.3.
Donnerstag, 15.3.
Sonntag, 18.3.
Freitag, 23.3.
Sonnabend, 24.3.
6. u. letzte Penicillin-Spritze bekommen!
1. Blutuntersuchung
Manfred + Kay folgten der Einladung nicht
Kay mit B.
13.00 Zahn
Anbauwand erhalten
Umzug bis 22.1.
Thomas und Ulla kamen für 15 Min. vorbei. War ja noch in der größten Möhl.
Andreas mit J.
Kay mit B.
2. Blutuntersuchung
B. mit J.
Geburtstag, mit B. bis 20.00 Uhr gefeiert. Danach ging er nach Hause
B. krank
Manfred mit J.
Fete bei J. mit B., Thomas u. Ulla, Detlef, Manfred.
Kay u. Andreas kamen nicht.
Andreas mit J.
Andreas war mit B. verabredet. Ich kam gegen 21.00 dazu! Ging um 22.15 Uhr mit Andreas.
B. mit J., bei Mutti Küche tapeziert
B. mit J., bei Mutti Küche tapeziert
Streit mit B. wegen Donnerstag
B. diese Woche in Erfurt
Bei Mutti Schlafzimmer tapeziert
Bei Mutti Schlafzimmer tapeziert
B. zurück
Zettel an meiner Tür
B. mit J.
B. mit J.
Muttis Schlafzimmer fertig geworden
B. mit J.
Andreas kam gegen 19.00 Uhr, B. war gerade gegangen
A. mit J.
Andreas ging gegen 22.00
Thomas und Ulf kamen gegen 19.00, war gerade bei der Wäsche. Thomas will sich von uns verabschieden, Ausreise nach Hamburg steht kurz bevor. Ich habe, nachdem sie beide gegangen waren, geweint. Es tut weh, einen guten Freund zu verlieren. Hoffentlich hat er dort ein besseres Leben! Alles Gute Thomas!!!! Ich habe ihn lieb.
Schrankwand bei Mutti umgestellt ins Schlafzimmer
Heute haben Thomas und seine Familie den Bescheid erhalten
Andreas für 5 Wochen in Berlin, kommt am 16.4. zurück
Thomas ist heute nach Hamburg! Viel Glück!!
Kay kam gegen 19.30
B. war gerade da, ging dann gegen 21.30
Kay und J. das erste Mal!!
B. und J.
„Schafe und Wölfe“ im Volkstheater mit Bodo
B. u. J.
Thomas hat heute seinen Ausweis erhalten. Nun endlich Bürger der BRD!!
Bodo und ich mit dem Fahrrad zur Glashägener Quelle.
Andreas kam gegen 17.30 unerwartet!
A. und J.